Filmkritik: "Snowpiercer"
Der kalte Wind einer frostigen Zukunft bläst nicht nur der deutschen Bahn sondern auch dem Snowpiercer entgegen.
Nachdem die globale Erwärmung unerträglich wurde, hat sich die Menschheit zu einem Experiment entschlossen. Das ging (natürlich) daneben und es wurde still (und kalt) auf der Welt. Nur ein Zug fährt durch das öde Eis, ein Zug sie zu knechten. Ein Zug in dem die letzten der Menschheit in einer unmenschlichen Dreiklassen Gesellschaft ohne "Bahncard 50" um ihr Überleben kämpfen.
Wer jetzt denkt, ich würde zu viel mit Metaphern um mich werfen, sollte den Film unbedingt anschauen. An jeder Haltestelle scheint ein Drehbuchautor mit einem philosophischen Fahrplan zu warten, den er einem andauernd ins Gesicht schlagen möchte.
Schon in den ersten 10 Minuten lernen wir, dass ein Schnellfrostzyklus 7 Minuten dauert und wir wie ein Schuh sein müssen (grad kam ich mir noch wie "Kaptain Iglo" vor) und diesen (also den Schuh) am besten nicht auf dem Kopf tragen sollten. Nützlicher bekleidungstechnischer Hinweis.
Ja - ich will diesen Film nicht verstehen. Ich will nicht über die möglicherweise geniale Parabel eines unmenschlichen Systems nachdenken. Ich hatte einen Film der Marke "Mad Max" o.ä. erwartet und keine abgedrehte zwei Stunden Parabel, die mich schon nach den ersten 10 Minuten in der Tundra der Verwirrung zurückließ.
Man soll diesen Film nicht logisch analysieren, habe ich gelesen. Da ziehe ich jetzt die Notbremse: man hätte die Story z.B. in ein Raumschiff verlegen können (das vielleicht nie abgehoben hat o.Ä.) und sich einige Logiklöcher erspart. Jaja, ich sehe das zu naturwissenschaftlich - stimmt. Ich weigere mich am Ende des F1lms einfach, so eine grausig idiotische Handlung bis zu Ende zu sehen.