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Test: Anker 60W 6 Port USB Charger (A2123)

Dieser Test ist Teil einer Messreihe. Sie wird dauernd erweitert - siehe diesen Link (klick mich).

Hinweis: diese Tests, ihre Auswertung und Darstellung sind mit sehr viel Aufwand verbunden. Zu meiner Erleichterung habe ich die Kriterien und die Messmethodik in einem eigenen Post zusammengefasst (siehe Link). Vor einer vorschnellen Interpretation der Ergebnisse (vor allem der Störemission) bitte diesen Post "verdauen".

Dieser Test ist Teil einer Messreihe. Diese wird dauernd erweitert. Dieser Link zeigt auf den aktuellen Stand (klick mich).


Für Schnell-Leser (tl;dr)

Gefällt mir:

  • sehr niedriger Standby Verbrauch (0,1W ±0,1W)

  • Ports einzeln abgesichert (max 3,5A)

  • Betriebs LED (blau)

Gefällt mir nicht so:

  • dieser eine umgebogene Draht auf der Platine...

Fazit: "Leicht schlampig im Finish" (siehe Teardown), aber bisher das beste Gerät, das mir unter die Finger gekommen ist.

Einzelports unter der Lupe

Jeder Port kann bis 3,5A belastet werden. Danach erfolgt die portgranulare Abschaltung (alle anderen bleiben an). Der Port wird durch "Netzaus/Ein" wieder aktiviert. Perfekt.

Die Spannung bleibt in allen Lastfällen locker im korrekten Bereich.

Dauer-Last-Test

Ich kann mit meinem Aufbau das Modul bis 50W belasten (60W maximal). Bis hier arbeitet das Modul problemlos ohne Aussetzer. Bei 28° Raumtemperatur (einer der heissesten Tage des Sommers) steigt die Oberflächentemperatur auf hohe aber nicht überhöhte Temperatur.

Der Wirkungsgrad verhält sich, wie bei den anderen Marktteilnehmern.

Kurzschluss: Der Test musste nicht durchgeführt werden, da jeder Port sofort abschaltet (und erst nach Ziehen des Netzsteckers wieder aktiviert wird). Ein Dauertest macht da keinen Sinn.

Regelung (bitte unterschiedliche Skalierungen beachten). Absolut in Ordnung.

Ohne Last

1A ohmsche Last

2A Ohmsche Last

Kompatibilität: wie schnell und überhaupt - lädt mein Handy?

Ein nerviges Thema. Bitte lest meinen Grundlagenartikel unter Punkt 6 (Link) nochmal nach und kauft einfach ein auf Laden spezialisiertes Kabel. Dann hört sofort das ganze Leiden auf.

Störabstrahlung

Keine hörbare Beeinflussung des Senders bei 95,1 MHz und auch das Spektrum zeigt kaum Veränderungen. Sehr gut!

Teardown - zerlegt

Zuersteinmal kriegt man des Gehäuse kaum auf. Selbst rohe Gewalt scheint dem stabilen Kunststoff wenig anhaben zu können. Ich sollte eigentlich begeistert sein. Sofort fällt die Metallplatte auf. Sie dient gleichzeitig als Kühlkörper und Abschirmung (deswegen auch das extrem gute Abschneiden bei der Störmessung).

Sehr gut passt die Form des Blechs auch zum vorher gezeigten Wärmebild (hier unten rechts):

Tiefer!

Unterhalb der Metallabdeckung lauern keine Überraschungen. Drossel, stromkompensierte Drossel, Sicherung. Alles Sehr gut gebaut und befestigt. Achja. Räusper. Der braune Fleck da unten - war ein bedauerlicher Unfall und gehört da nicht hin. Es gab einen kleinen Kurzschluss bei einem anderen Experiment, der das Gerät zerstörte (absolut und alleine meine Schuld!!!).

Man beachte den Aufwand, der bei der Kühlkörper Konstruktion getrieben wurde!

Nicht gespart: Die üblichen Platinenfunkenstrecken (*1) - für den Fall der Fälle (wenn die Induktivitäten ihre Energie schnell loswerden müssen). Die Löcher (*2) kann ich nicht wirklich zuordnen. Lüftung? Wer mehr weiß, möge mich bitte korrigieren / informieren....

Das sieht sehr nach einem Temperatursensor aus. Auch die Anschlüsse sind mit "R30" beschriftet. Keiner der anderen Testteilnehmer misst (bisher) die Temperatur am Kühlkörper.

Temperaturfühler ....

... von der Seite

Kopfzerbrechen: Hier wurde an zwei Stellen durch schlampig abgewinkelte THT Bauteile ("Through Hole Technology") die Luftstrecke verringert. Im oberen Bild auf der Netzseite im unteren auf der Niederspannungsseite. Ich habe Anker im eine Stellungnahme gebeten (Stand 15.07.2015). Sobald diese eintrifft, werde ich sie hier ergänzen.
Update 16.07.2015: Anker Support hat sich gemeldet. Das Fehlerbild sei an die Technik weitergeleitet worden.
Update 22.07.2015: Wir verhandeln noch. Ich halte es für ein Einzel"schicksal", das so das Gerät noch(!) nicht beeinträchtigt. Ob da wohl noch ein Review Exemplar drin wäre (dieses Muster hatte ich ja selbst bezahlt) - warten auf Antwort.

 

Wertung: "nach den Buchstaben des Gesetzes" hat die Luftstrecke im oberen Bild 2 mm. Damit kann ich gut schlafen. Das Netzteil ist so fest im Gehäuse verklemmt, das sich das auch nicht ändern wird. Die Frage wäre für mich eher, wie das mit den Fertigungstoleranzen aussieht und warum andere Bauteile ganz klar abgezwickt wurden.

Folgerung: leichte schlampig im Finish, aber ein Gerät, das ich selbst benutzen würde.

Auf Netzseite ungewollte Funkenstrecke

Auf Niederspannungsseite - schlampig