Lichtstärke messen: Luxmeter - wie teuer muss es sein (iClever / LM 1302 vs testo)?

Bei Licht betrachtet: lohnt sich ein "testo" oder reicht ein "iClever"?

Immer das gleiche. Eigentlich brauchte ich nur "g´schwind" einen Lichtmesser für ein paar LED Experimente. Um genau zu sein, wollte ich überprüfen, ob eine Fotodiode sich proportional zur Lichtmenge verhält.

 

Das führt zur Anschaffung eines Luxmeters. Aber da gibt es doch so viele. Und unterschiedlich teuer. Aus Zeitmangel vergleiche ich zwei sehr unterschiedlich im Preisstpektrum plazierte Exemplare. Das iClever Gerät kostet um die 30 Euro, das Testo Gerät etwa 100 Euro mehr.

 

Links das iClever, rechts das Testo Gerät

 

Drolligerweise unterscheidet sich die Auspackbefriedigung diametral zum Preis. Das Testo Gerät wirkt beim Auspacken billig, das iClever Gerät durch seinen soliden Koffer (links im Bild) wertig. Im Detail betrachtet verliert das iClever Gerät gegenüber der Konkurrenz im Bezug auf die Verarbeitung und den fehlenden Autorange (automatische Messbereichswahl). Das Billgheimer Teil muss von Hand zwischen den drei Messbereichen umgeschaltet werden. Auch wirkt das Testo Teil durch seine Handlichkeit deutlich graziler.

 

Testo liegt gut in der Hand....

 

Zur Messung verwende ich einen Halogenstrahler mit Phasenschnitt Dimmer. Die Geräte werden in etwa 1m Abstand platziert. Es sollte nur geringe Schwankungen in der Lichtmenge im Abstand von "horizontal" 10cm geben (siehe nachfolgendes Bild zum Prüfaufbau).

v-Lambda: Die Sensoren sollen sich nach der Empfindlichkeit des menschlichen Auges richten. Als Referenz gibt es die sogenannte "v-Lambda" Kurve (siehe Wikipedia). Vereinfacht ausgedrückt bewertet sie verschiedene Wellenlängen je nach Empfindlichkeit des Auges.

Eigentlich war ich mit der Messung schon durch. Dann hatte ich die Idee, die Farbfilter meines Fotostudios zu verwenden. Sie mögen nicht genau definiert und auch nicht schmalbandig (also auf einen schmallen Bereich einer Farbe) sein, aber einen Anhaltspunkt für die Lambda Kurven Implementierung bei "blau", "rot" und "grün" sollten sie immerhin liefern (zumindest im Vergleich).

 

 

Aufgenommen habe ich die Messwerte bei verschiedenen Leistungen (links in der Tabelle) des 500W Strahlers. Man beachte, dass sich die Leistung des Strahlers in keinster Weise proportional zur Lichtmenge verhält (die Watt Zahl dient mir nur als "Index" der Zuordnung).

Die anderen Spalten zeigen die Lichtmenge (in Lux) bei den vier Messungen ("ohne Filter", "rot", "blau" und "grün").

 

 

Betrachte ich das Testo Gerät als Referenz, so ergeben sich prozentuale Abweichungen von kleiner 12% des iClever Gerätes bei weißem Licht und bis zu 15% bei blauem Licht.

Das folgende Diagramm gibt Auskunft über diese Abweichung bei den verschiedenen Filtern. Auf der x-Achse wurde die Lux Messung des Testo Gerätes aufgetragen (jeweils bei weißem Licht und mit einem der drei Filter), auf der Y-Achse die relative Abweichung des iClever Gerätes.

Resultat: für meine Anwendung reicht diese Genauigkeit (besser 15% bei weißem Licht) aus. Man sollte auch nicht vergessen, dass Testo zwar ein Protokoll über die Kalibration beilegt, sich aber über absolute Genauigkeiten ausschweigt. Hier sehe ich kein Verlangen auf meiner Seite, die zusätzlichen 100 Euro zu investieren.

 

Ausblick: Eine zuverlässigere Messung wäre mit LEDs möglich. Zumindest die Wellenlänge wäre nach Datenblatt bekannt. Ich verfüge nicht über LEDs dieser Lichtstärke und Dimmbarkeit. Auch denke ich, dass der Aufwand hier übertrieben wäre, da - wie schon gesagt - das Ergebnis für Hobbyzwecke absolut ausreichend wirkt.