Filmtipp: "Ein Tick anders"
/HANDLUNG
"Ein Tick anders"- das trifft nicht nur auf die 17 jährige Eva zu. Denn diese lebt keineswegs allein mit dem Tourette Syndrom (und ich schreibe jetzt mit Absicht nicht "leidet unter..."), sondern auch einer ziemlich skurrilen Familie zusammen. Im Umfeld dieser Gestalten scheinen sich die "Verrücktheiten" beinahe aufzuheben: Das Konglomerat aus der Quacksalbereien-dauer-kaufenden Mutter, dem Onkel mit seiner erfolglosen Rockband und der Großmutter mit ihrer glasklar trockenen Weltsicht (und gleichzeitig Dynamitstangen im Staubsauger) würde manch einer sicherlich nicht als "normales" Familienumfeld bezeichnen. Doch die junge Frau hat sich mit ihrem Leben recht gut arrangiert. Viel Zeit verbringt sie in der Natur und mit eben dieser "schrecklich netten" Familie. Evas Welt scheint in Ordnung. Doch diese Illusion löst sich beinahe über Nacht in Rauch auf: Sie muss umziehen. Eva fasst einen nahezu irrsinigen Plan, das Problem zu lösen...
MEINUNG
"Ein Tick anders" will kein Problemfilm sein. Vielmehr verwendet er Evas Tick als Basis der irrwitzigen sympathischen Handlung. Jasna Fritzi Bauer (Link) trägt mit ihrer phänomenalen Leistung die Last, diese Geschichte weder kitischig noch lächerlich aber dennoch heiter wirken zu lassen. Nicht zu vergessen Renate Delfs (Link), deren Darbietung als kongenial realistisch irgendwie-wahnsinnig-und-doch-wieder-nicht Großmutter der Story einen weiteren irren Touch verleiht.
Großartig inszeniert und mit Liebe in Szene gesetzt hat mich dieser Film wirklich gut unterhalten. Wer allerdings einen "Problem lösenden Film" erwartet, hat sein Geld auf die falsche Bank gebracht.
Hintergrund
Was ist Tourette (zugegeben - sehr laienhaft ausgedrückt):
Jasna wurde beraten in ihrer Darstellung der Rolle von Ärzten und Betroffenen (sehr gut in den Specials zur Bluray zu sehen). Die Erkrankung zeigt vielfältige Auswüchse. Oft sind die - im Film gezeigten - verbalen Ausbrüche mit anderen körperlichen Symptomen gekoppelt. Eine Heilung ist bis heute nicht möglich. Psychopharmaka können in schweren Fällen die Anfallhäufigkeit lindern. Auch gelingt es Betroffenen manchmal, die Ausbrühe eine gewissen Zeit zu unterdrücken, müssen sich dann aber oft (z.B. nach der Schule) zurückziehen und - sozusagen - "Dampf ablassen". (Mehr Info Wikipedia)
(Trailer: Ich finde, er verrät zu viel - die ersten 30s würden reichen)
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