Test: RAVPower USB Ladegerät 6 Port 50W

Dieser Test ist Teil einer Messreihe. Sie wird dauernd erweitert - siehe diesen Link (klick mich).

Hinweis: diese Tests, ihre Auswertung und Darstellung sind mit sehr viel Aufwand verbunden. Zu meiner Erleichterung habe ich die Kriterien und die Messmethodik in einem eigenen Post zusammengefasst (siehe Link). Vor einer vorschnellen Interpretation der Ergebnisse (vor allem der Störemission) bitte diesen Post "verdauen".


Für Schnell Leser (tl;dr)

Daten

  • Standby 0,3W (±0,1W)

  • Kontroll LED grün

Schlecht

  • Keine Einzel-Portabschaltung bei Überlast / Kurzschluss

Gut

  • Kurzschluss Erkennung

  • Automatische Rücksetzung nach Kurzschluss

  • quasi keine messbaren Radiostörungen

Der RAVPower Charger wirkt für dieses Geld erstaunlich gut gebaut. Er leistet sich keine größeren Schnitzer. Mir missfällt wieder einmal, dass ein Einzelport bis zu 7,4A / 30W abgeben kann. Hier verhält sich der Anker (Link)  eindeutig besser (und begrenzt auf 3,5A / 17,5W).  Gegenüber dem teureren Choetech (Link) siegt der Ravpower in Punkto Störemissionen klar. Ansonsten ähneln sich die Geräte (allerdings nur aufgrund der Messwerte, nicht der Bauweise).
Dieser Test ist Teil einer Messreihe. Sie wird dauernd erweitert - siehe diesen Link (klick mich).


 
 

Einzelport unter der Lupe

Die Ports wurden teilweise bis 2,4A spezifiziert. Rein messtechnisch verhalten sie sich beinahe identisch (Fehler <2%).  Bis 3,5A bleibt die Portspannung locker im Normbereich (>4,75V). Allerdings gefällt mir nicht, dass jeder Port über 7A belastbar war. Hier wurde intern gespart: alle Ports werden ohne Einzelabsicherung aus einer gemeinsamen 5V Rail gespeist.

 

Dauertest 45W


Bei 24°C Raumtemperatur wurden 45W entnommen. Ich wollte der, auf der Rückseite aufgedruckten, maximalen Stromverteilung nahe kommen (die unteren 3 Ports wurden nur jeweils mit 1A spezifiziert). Die Temperatur nähert sich 70°, das Gerät arbeitet aber weiter. Wer plant, die Leistung auszuschöpfen, sollte sich eher auf den Anker 60W stürzen (Link).

 

Sicht von hinten (Anschlusskabel links)

Sicht von oben

 

Der Wirkungsgrad liegt etwas über dem Choetech (Link). Dies erklärt auch die geringere Erwärmung.

Überlast (keine Probleme)

Beim direkten Kurzschluss mit dem Multimeter schaltet das Gerät sofort in den getakteten Modus. Die Stromspitzen mögen hoch erscheinen (der Wert ist auch aufgrund von Übergangswiderständen sehr mit Vorsicht zu genießen), liegen aber nur kurz an. Es tritt kaum Erwärmung auf.

Regeglgüte

Die Regelung funktioniert besser als der Durchschnitt. Die Bilder für "1A Last" und "2A Last" zeigen jeweils den Bildschirm mit 5s Nachleuchtdauer.

Ohne Last

1A Last

2A Last

2A Last

 

Kompatibilität - wie schnell und überhaupt lädt mein Handy?

Ein nerviges Thema. Bitte lest meinen Grundlagenartikel unter Punkt 6 (Link) nochmal nach und kauft einfach ein auf Laden spezialisiertes Kabel. Dann hört sofort das ganze Leiden auf.

 

Störabstrahlung

Es lohnt sich nicht die Diagramme groß zu markieren ("Nullmessung links" - Gerät unter 10W Last rechts): unter diesen Bedingungen lässt sich kaum eine Abstrahlung nachweisen. Auch die Zusatzprüfung mit dem Radio zeigt keine Auffälligkeiten. Dieser Test lief parallel zum Test des Aukey 4 Port Laders. Aus diesem Grund stimmen auch die "Nullmessungen" überein.
 

Keine Radiostörungen messbar (10W Belastung)

 

Zerlegt - Teardown

Sofort wird klar, warum die Störemission hier quasi nichts anzeigt. Alle getakteten und somit abstrahlenden Teile schnuckeln sich unter die großen Kühlkörper. Primärteil und Sekundärteil wurden sauber getrennt. Auch hier verliert der teurere Cheotech (Link) eindeutig.

Der Primärkeis wurde beinahe vollständig mit Sicherung, NTC und stromkompensierter Drossel bestückt. Die beiden leeren Bestückungsplätze könnten für Varistoren vorgesehen sein. Schade, dass man sich die gespart hat (machen die Konkurrenten aber auch so).

Alle Ports wurden mit den üblichen halbwegs intelligenten Ladeics bestückt. Meine Meinung dazu unter dem Kapitel "Kompatibilität".